Ergebnisse der Gruppe
Trotz Umsatzsteigerung ein negatives Ergebnis
Im ersten Halbjahr 2023 lag der Gruppenumsatz bei EUR 32.9 Millionen und das Betriebsergebnis (EBIT) bei EUR -0.2 Millionen oder -0.6 %. Das Umsatzwachstum betrug 5.0 % gegenüber der Vorjahresperiode, und der EBIT reduzierte sich um EUR 3.0 Millionen. Dieses enttäuschende Resultat spiegelt das schwierige wirtschaftliche Umfeld mit erheblichen Kostensteigerungen wider. Das Betriebskapital erhöhte sich erneut um EUR 0.6 Millionen und erreichte einen neuen Höchstwert von EUR 24.8 Millionen. Zu Jahresbeginn musste der Betrieb in Gabun für ca. fünf Wochen stillgelegt werden, weil der Dieselnachschub wegen eines Erdrutsches nicht mehr erfolgen konnte. Im Monat Juni kam es erneut zu einem mehrtägigen Stillstand. Die Instandstellungsarbeiten wurden vorgezogen und konnten so einen Teil der Minderproduktion kompensieren. In den Sägewerken in Gabun wie auch in Brasilien wurde in den ersten 6 Monaten 21 % weniger Schnittholz produziert. Im Dezember 2022 konnte in Brasilien nicht die gesamte Erntemenge eingebracht werden, was zu einer Verknappung des Rundholzes für das erste Halbjahr 2023 führte. Zudem konnte nicht alle versandbereite Ware verschifft werden, weil die Transportwege erneut nicht korrekt funktionierten. Das Nettoergebnis der Gruppe erreichte im ersten Halbjahr EUR -3.1 Millionen (Vorjahresperiode: EUR -0.3 Millionen). Der erwirtschaftete Cash-Flow lag aufgrund der hohen Kapitalbindung im Warenlager unter den Erwartungen. Die Fremdverschuldung erhöhte sich um EUR 1.6 Millionen gegenüber dem Vorjahresendstand. Dies ist vor allem im Wechselkurs CHF/EUR begründet. Die Aussichten und Erwartungen für das Gesamtjahr 2023 werden zurückgestuft, da für die nächsten Monate keine positiven Impulse aus dem Marktumfeld zu erwarten sind.
in Millionen EUR | 30.06.23 | 30.06.22 | Index | Abweichung | ||||
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Nettoumsatz Precious Woods Gruppe | 32.9 | 31.3 | 105.0% | +1.6 | ||||
Nettoumsatz Precious Woods Gabon | 19.3 | 18.5 | 104.7% | +0.9 | ||||
Sägewerk | 12.6 | 13.6 | 93.0% | –1.0 | ||||
Nettoumsatz Precious Woods Amazon | 8.4 | 8.8 | 95.7% | –0.4 | ||||
Sägewerk | 8.0 | 8.5 | 94.6% | –0.5 | ||||
Nettoumsatz Energie Biomassekraftwerk | 1.5 | 1.7 | 91.2% | –0.1 | ||||
Nettoumsatz Precious Woods Trading | 4.5 | 4.0 | 113.3% | +0.5 | ||||
Der Wechselkurseffekt auf dem Umsatz betrug 0.13 % gegenüber der Vorjahresperiode.
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Nettoumsatz Gruppe
32.9
Millionen EUR
Die Nachfrage auf den Holzmärkten hat sich drastisch verschlechtert und die Holzpreise sind unter Druck gekommen. Der Auftragsbestand in unseren Werken hat deutlich abgenommen, und eine Erholung zeichnet sich derzeit noch nicht ab. Die Verschiffungskosten haben sich erfreulicherweise stark verringert, aber diese Auswirkungen spüren wir aufgrund der weltweiten Inflation und entsprechenden Zurückhaltung im Bausektor noch nicht. Die Durchschnittspreise des Auftragsbestands liegen zurzeit noch auf den Vorjahreswerten, da jedoch der Preisdruck zunimmt, liegen neue Aufträge unter den Vorjahrespreisen. In Brasilien reduzierten wir die Produktion im Sägewerk um ca. 20 %, weil das Rundholz nicht verfügbar war. Da der EUR und der USD nochmals gegenüber dem Brasilianischen Real nachgelassen haben, resultieren höhere Kosten in der Konsolidierung bzw. tiefere Einnahmen in lokaler Währung. In Gabun lagen sowohl Rund- wie auch Schnittholz in hohen Beständen an Lager, weil die Transportmöglichkeiten über die Schiene an die Furnierwerke wie auch an den Hafen stark eingeschränkt waren. Das Ausweichen auf den Strassentransport war grösstenteils ebenfalls nicht möglich. Daraus resultieren Liquiditätsengpässe und erhöhte Lagerkosten.
Die Energieproduktion lag nicht wie erwartet knapp unter der Vorjahresperiode. Die Versorgung der Stadt Itacoatiara konnte bis Mitte Juni praktisch uneingeschränkt erfolgen.
Die beiden Furnierwerke (CPL in Gabun – unsere 49 % Beteiligung) produzierten rund 12 % weniger, dies weil der Nachschub mit Rundholz unterbrochen war. Die über die Precious Woods Holding AG abgewickelte Umsatzsteigerung beim Furnier belief sich auf 1.8 %, weil das Warenlager reduziert werden konnte. Da die Wertschöpfung nicht voll konsolidiert wird, sondern lediglich die Umsätze auf Kommissionsbasis abgerechnet werden, führt dies zu einer Verwässerung der Margen in %.
EBITDA
2.0
Millionen EUR
Der Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) lag bei EUR 2.0 Millionen (Vorjahr: EUR 5.1 Millionen), was einer Marge von 6.1 % entspricht. Das Betriebsergebnis (EBIT) erreichte EUR -0.2 Millionen (Vorjahr: EUR 2.8 Millionen) und eine Marge von -0.6 %. Nebst den negativen Auswirkungen der Wechselkurse belasteten vor allem die Produktionsunterbrüche und die markanten inflationsbedingten Kostensteigerungen das Ergebnis.
Das Finanzergebnis lag über der Vorjahresperiode bei EUR -2.2 Millionen (Vorjahr: EUR -2.0 Millionen). Die aktuelle Zinsbelastung summiert sich auf EUR 1.5 Millionen (Vorjahr: EUR 1.3 Millionen). Der Wechselkurseffekt belastet das Nettoergebnis mit EUR 0.5 Millionen. Dieses lag bei EUR -3.1 Millionen (Vorjahr: EUR -0.3 Millionen).
Eigenkapitalquote
36.8 %
Die Eigenkapitalquote lag per Stichtag bei 36.8 % (Ende Vorjahr: 36.9 %). Die Landwerte und die Biomasse in Brasilien sind in BRL bilanziert. Die aktuelle Wechselkursveränderung gegenüber dem Jahresende wirkten sich negativ auf das Eigenkapital aus. Die Nettoverschuldung erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresendstand um EUR 1.6 Millionen und endete bei EUR 47.7 Millionen. Dies vor allem aufgrund der hohen Darlehensschulden in Schweizer Franken.
Der betriebliche Cash-Flow betrug EUR 0.9 Millionen (Vorjahr: EUR 2.9 Millionen). Die darin enthaltene Veränderung des Nettoumlaufsvermögens lag bei EUR -1.7 Millionen (Vorjahr: EUR -1.9 Millionen). Die Investitionen beliefen sich auf EUR 1.4 Millionen (Vorjahr: EUR 2.3 Millionen).
Working Capital
24.8
Millionen EUR
Die dargelegten Umstände führten erneut zu einer Erhöhung des Betriebskapitals von EUR 0.6 Millionen gegenüber dem Vorjahresendstand. Dieses stieg aufgrund von Auslieferungsproblemen in Gabun wiederum an. Das Betriebskapital liegt noch immer viel zu hoch und bindet rund EUR 7 Millionen zu viel. Per Stichtag betrug das Working Capital EUR 24.8 Millionen. Die Vorräte an Rund- und Schnittholz haben sich um EUR 0.9 Millionen leicht reduziert. Der Debitorenbestand lag mit EUR 14.5 Millionen um EUR 1.7 Millionen höher als zum Jahresende. Die Kreditoren erhöhten sich um EUR 0.3 Millionen.
Ergebnisse der einzelnen Gesellschaften: