Höheres Erntevolumen, gesteigerte Produktionsmengen, höhere Ausbeute
Das Erntevolumen lag bei 184 200 m3 Rundholz und damit 18 % höher als im Vorjahr. Im Sägewerk wurden 164 400 m3 Holz verarbeitet, 5.8 % mehr als im Jahr zuvor. Die Ausbeute konnte erneut gesteigert werden. Daraus resultierte eine um 11.5 % höhere Schnittholzproduktion von total 38 300 m3 (Vorjahr: 34 350 m3). Das Produktionsjahr begann Mitte Januar. Die jährlichen Unterhaltsarbeiten wurden gestaffelt vorgenommen und es kam nie zu einem Unterbruch im Sägewerk.
Im Jahre 2020 kam es zu verschiedenen Behinderungen bei der Erntetätigkeit. Die Bewilligung für den zweiten Teil unserer Waldflächen kam 2½ Monate zu spät. Der Wechsel von IBAMA zu IPAAM (beides Brasilianische forstwirtschaftliche Behörden) und deren Personalmangel aufgrund der Pandemie waren der Grund dafür. Dies führte dazu, dass wir die Ernteteams zuerst beurlauben und im Oktober verstärken mussten, was zusätzliche Kosten bedeutete. Zudem hinderten uns frühe, starke Regenfälle ab November, das geerntete Rundholz rechtzeitig aus dem Wald zu transportieren. Vom gesamten Erntevolumen befinden sich noch rund 30 000 m3 im Wald und können erst im Juni 2021 evakuiert werden. Als Folge davon werden wir die Produktionskapazität im ersten Halbjahr etwas reduzieren und im zweiten Halbjahr wett machen.
Im Sägewerk wirkten sich die Massnahmen zur Kapazitätserhöhung positiv aus und wir konnten diese für die für den Einschnitt von Produkten für den lokalen Markt nutzen. Eine Folgeaktion der Umweltbehörden zusammen mit der Bundespolizei hat den illegalen Holzhandel in unserer Region zum Stillstand gebracht. Diese Situation bot uns die Möglichkeit, Holzarten, die nicht für den Export geeignet sind, zu verarbeiten und zu verkaufen. Dies begründet auch die Verschiebung von Export- zum Lokalumsatz. Die Durchschnittspreise für den Lokalmarkt liegen weit unter den Exportpreisen. Jedoch konnten wir dies teilweise durch höhere Ausbeuten kompensieren. Durch die zusätzliche Ernte von anderen Baumarten haben wir das geplante Erntevolumen um 7 000 m3 übertroffen.
Die Verhandlungen über private Konzessionen zur Erweiterung der Ernteflächen wurden intensiviert und teilweise abgeschlossen. Die Lücken bis zur zweiten Rotation, die im Jahre 2029 beginnen wird, konnten damit geschlossen werden. Im zweiten Halbjahr 2021 erwarten wir Versteigerungen von staatlichen Konzessionen. Wir sind interessiert, zusätzliche Konzessionen zu erwerben und die Kapazitäten in der Holzverarbeitung zu erhöhen. Ebenfalls konnten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr kleinere Rechtsstreitigkeiten mit vermeintlichen Landeigentümern zu unseren Gunsten regeln.
Die Covid-Situation konnten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr gut kontrollieren. Die meisten Fälle verliefen glimpflich, bedauerlicherweise hatten wir jedoch zwei schwere Fälle mit Todesfolge zu beklagen. Wir sprechen den Angehörigen unsere tiefste Anteilnahme aus. Speziell im Amazonas Gebiet fehlt es an der ärztlichen Versorgung und so hat PW Amazon mehrfach die Spitäler mit Hilfsmaterialien versorgt inkl. dem dringend notwendigen Sauerstoff.
In dieser Ausnahmesituation die Produktivität und Profitabilität steigern zu können, verlangt vom Management und den Mitarbeitenden alles ab. Wir sind sehr dankbar, dieses Team in Itacoatiara zu wissen und bedanken uns bei allen für das enorme Engagement speziell in dieser anspruchsvollen und schwierigen Zeit.
Das Investitionsvolumen in Brasilien betrug lediglich rund EUR 0.3 Millionen. Diese wurden für Erneuerungsmassnahmen im Sägewerk inkl. zusätzlicher Gebäude und Transportmittel aufgewendet.
Die lokale Währung (BRL) nahm gegenüber dem Euro um rund 24 % an Wert ab. Die Verkäufe erfolgten zu 75 % in EUR, 10 % in USD und 15 % in BRL, während die Kosten praktisch zu 100 % in BRL anfallen. Dies führte insgesamt zu einem positiven Währungseinfluss bezogen auf die konsolidierte Ergebnisrechnung. Die Umsatz- und Kostenentwicklung bei PW Amazon muss in diesem Kontext interpretiert werden.
Die gesetzlichen Bestimmungen und die Verpflichtung zur nachhaltigen Nutzung der tropischen Wälder erfordern, dass unsere Unternehmung in Brasilien eine grosse Anzahl von verschiedenen Holzarten erntet. Dies stellt nach wie vor eine grosse Herausforderung dar und bedeutet eine erhöhte Komplexität für unsere operative Tätigkeit. Unsere permanente Aufgabe bleibt deshalb, die noch nicht oder zu wenig verwendeten oder die noch nicht bekannten Holzarten in den Export-Märkten zu fördern, deren Einsatzgebiete zu prüfen, ihre Bekanntheit zu steigern und auf dem Absatzmarkt zu etablieren. Im lokalen Markt bleiben die Marktpreise sehr tief und die Transportkosten zu den bevölkerungsreichen Gebieten im Süden des Landes hoch. Ebenfalls fehlt weitgehend das Bewusstsein für den Kauf von legal produziertem Holz und wir werden im Heimmarkt durch illegal geerntetes und deshalb günstigeres Schnittholz konkurriert. In der Folge bleibt unsere Wettbewerbsfähigkeit im lokalen Absatzmarkt eingeschränkt, gewann jedoch dank der Aktionen gegen den illegalen Holzhandel an Bedeutung. Wir finden regelmässig neue Kunden für die Anwendung von weniger bekannten Holzarten in Europa, den USA und Asien. Zunehmend gelingt es uns, Kunden aufzuklären und zum Kauf zu bewegen, vielversprechende Partnerschaften einzugehen und Märkte für Produkte mit spezifischen Anwendungen oder in Zusammenhang mit den Eigenschaften der Holzarten zu erschliessen.