Erfolgsrechnung
Gesamteinnahmen
Nettoumsatz
46.2
Millionen EUR
Im Jahre 2020 erreichten wir einen Nettoumsatz von EUR 46.2 Millionen. Dieser erhöhte sich um 4.1 % gegenüber dem Vorjahr (EUR 44.4 Millionen). Der Währungseinfluss bezifferte sich auf -2.5 %, die Mengen- und Volumensteigerung betrug 13.5 % und die Verschiebungen aus dem Preis-/Produktemix beeinträchtigten den Umsatz um -6.9 %. Die Verkäufe von Emissionszertifikaten betrugen wie im Vorjahr EUR 0.1 Millionen.
In Brasilien führten verspätete Bewilligungen der staatlichen Behörden zu Ernteverzögerungen. Die Auswirkungen daraus konnten wir verringern, indem wir Baumarten für den lokalen Markt verarbeiteten, welche in den Exportmärkten weniger gefragt sind. Die Auslieferung über den Containerhafen in Manaus war während dem Jahr 2020 zu keiner Zeit gefährdet. In Gabun verzeichneten wir zahlreiche Lieferunterbrüche. Zeitweise waren keine Container verfügbar, die Strassen nicht befahrbar oder die Schienenkapazität nicht ausreichend. Und auch Schiffe durften vorübergehend wegen Covid-19 nicht anlegen oder die Behörden waren für die Abfertigung der Güter nur eingeschränkt verfügbar. Mehrere kurze Streiks der Behörden haben die Arbeit zusätzlich erschwert. Zusammengefasst hatten wir im Jahr 2020 mit massiven – und mehr als üblichen – infrastrukturellen Problemen in Gabun zu kämpfen. Beispielsweise konnten wir aufgrund von verzögerten Maschinen- und Teilelieferungen das neue Sägewerk für Hartholz erst verzögert im April in Betrieb nehmen und erst Anfang 2021 auf eine 2-Schicht-Produktion hochfahren. Alle diese Umstände führten zu Mehrkosten und hohen Lagerbeständen an Fertigprodukten. Ebenfalls verringerte sich die erwirtschaftete Marge und wir verzeichneten Liquiditätsengpässe.
Mit Wirkung ab 1. Oktober 2020 ging Precious Woods eine Partnerschaft mit einer französischen Gruppe ein, welche Marktführer bei der Produktion von Sperrholzplatten in Frankreich ist und ebenfalls über eine Furnierproduktion in Gabun verfügt. Durch den Zusammenschluss der beiden Furnierwerke konnten wir die technische Kompetenz, die Zukunftsfähigkeit und den Absatz der Produkte von TGI sichern. Das Sägewerk wird, wie in den letzten Jahren, die neue Gesellschaft mit furnierfähigem Rundholz versorgen. Precious Woods ist mit 49 % an diesem Zusammenschluss beteiligt.
Trotz der erschwerten Rahmenbedingungen erreichten wir 2020 einen Gruppen-Umsatzzuwachs von rund EUR 1.8 Millionen oder 4.1 %. Die Wechselkurseffekte von -2.5 % und der Effekt des Preis-/Produktemix von -6.9 % sind vor allem aus dem Verkauf von Schnittholz im lokalen Markt in Brasilien begründet. Die Preise im Lokalmarkt sind tiefer als in den Exportmärkten und der um 24 % schwächere Real gegenüber dem EUR schlägt sich in der Konsolidierung nieder. Insgesamt erwirtschaftete der Betrieb in Brasilien denselben Umsatz wie im Vorjahr. In Gabun erreichten wir eine Umsatzsteigerung von EUR 3.9 Millionen oder 14.5 %. Dies auch aufgrund der Tatsache, dass der Rundholzverkauf aus Bambidie an das Furnierwerk TGI ab Oktober 2020 als Aussenumsatz gilt. Der Handelsumsatz mit Rund- und Schnittholz aus Europa reduzierte sich erneut und lag mit EUR 2.5 Millionen 36.6 % oder EUR 1.4 Millionen unter Vorjahr.
Operative Entwicklung: Kosten und Markt
Das Produktionsvolumen von Schnittholz in Brasilien erhöhte sich um 11.5 %. Die Ausbeute konnte um 1.2 %-Punkte verbessert werden. Vom Total des Erntevolumens von rund 185 000 m3 konnten 30 000 m3 noch nicht aus dem Wald ins Sägewerk transportiert werden, weil uns heftige Regenfälle seit November blockierten. Der Schnittholzverkauf für den lokalen Markt erhöhte sich um 87 %, derjenige für den Exportmarkt sank um rund 17 %. Die Sägewerkskapazität wurde erneut leicht ausgebaut. Die gute Auslastung hat dazu geführt, dass die Rentabilität gesteigert werden konnte.
In den Sägewerken in Gabun wurde 8.1 % mehr Rundholz verarbeitet und gleichzeitig insgesamt 5.5 % weniger Schnittholz produziert. Dies ist auf eine Reduktion der Ausbeute von rund 2.5 %-Punkte zurückzuführen. Der Export-Umsatz erhöhte sich um 10.5 % gegenüber dem Vorjahr, jedoch stieg auch der Lagerbestand bei Rund- und Schnittholz in den Sägewerken.
Das Furnierwerk war nur bis Ende September 2020 vollständig in unserem Besitz. In dieser Zeit lag die Rundholzverarbeitung auf dem Vorjahresniveau, jedoch sank die Ausbeute um 3.3 %-Punkte. Diese Entwicklung und sinkende Marktpreise wirkten sich sehr negativ auf die Betriebsmarge aus und letztlich verzeichneten wir einen grossen Verlust in dieser Betriebsstätte.
Die Marktpreise für Schnittholz waren während dem gesamten Jahr stark unter Druck. Aufgrund der Pandemie und der grossen Verunsicherung sank die Nachfrage und zeitweise waren Überkapazitäten vorhanden. Dank unserer starken Position im Markt mit zertifizierten Produkten konnten wir die Auswirkungen in Grenzen halten. Am stärksten beeinträchtigt waren unsere reinen Trading-Aktivitäten sowie der Absatz bei unseren Furnierkunden. Die hohen Lagerbestände führten zu starken Preisreduktionen in diesem Segment.
Investition
4.0
Millionen EUR
Das Investitionsvolumen betrug EUR 4.0 Millionen (Vorjahr: EUR 5.7 Millionen). Ein Schwerpunkt bildete das neue Hartholzsägewerk in Gabun, das seit April 2020 produktiv arbeitet. Ebenfalls wurden Ersatzinvestitionen in Maschinen und Fahrzeuge, Erneuerungsprojekte im Strassenbau sowie im Ausbau der Produktionskapazitäten für Schnittholz in Brasilien umgesetzt. Diese gezielten Investitionen werden die Ertragskraft der Gruppe verbessern. Die Unterhaltsarbeiten in allen Werken wurden planmässig durchgeführt.
Die Durchschnittspreise für Schnittholz lagen über die Gruppe betrachtet 6.9 % unter dem Vorjahresniveau. Eine spezielle Herausforderung für uns bleibt die Suche nach Märkten und Anwendungen für die rund 50 verschiedenen Holzarten, die wir jährlich verarbeiten. Mit unserer Dualzertifizierung und Glaubwürdigkeit haben wir zwar gute Argumente und auch Vorteile, denn die Nachhaltigkeit spielt bei der Beschaffung von tropischen Hölzern eine immer grössere Rolle. Jedoch bleibt die Herausforderung gross, auch Kleinmengen von weniger bekannten Holzarten auf den Märkten und bei den Kunden zu etablieren. Europa bleibt für uns der wichtigste Absatzmarkt mit einem Umsatzanteil von 55.1 %, gefolgt von Afrika mit 14.7 %, Asien 13.5 % und übrigen Ländern 16.7 %. Der Anteil in Europa verringerte sich um 0.2 %-Punkte.
Betrieblicher Beitrag
Die Produktionskosten stiegen über die Gruppe betrachtet um 12.2 %. Der betriebliche Beitrag reduzierte sich um 1.0 % oder EUR 0.3 Millionen gegenüber dem Vorjahr. Die Personalkosten sanken um 7.8 %, was eine Reduktion von EUR 1.6 Millionen bedeutet. Diese Zahlen müssen im Zusammenhang mit dem Wechselkurseffekt aus dem brasilianischen Real betrachtet werden, da die Kosten rund 24 % tiefer liegen im Vorjahresvergleich.
Betriebsergebnis (EBITDA)
EBITDA-Marge
12.5%
Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) lag bei EUR 5.8 Millionen und entspricht damit dem Niveau des Vorjahres (EUR 5.9 Millionen). Dies bedeutet eine EBITDA-Marge von 12.5 % (Vorjahr: 13.2 %). Durch die Bilanzierung der Biomasse in Brasilien entstand im Vorjahr ein Einmaleffekt und wir zeigten einen EBITDA von EUR 18.4 Millionen (normalisiert EUR 5.9 Millionen).
EBIT-Marge
4.1 %
PW Amazon erzielte eine EBITDA-Marge von 31.5 % (Vorjahr 22.3%). Bei PW Gabun sank die EBITDA-Marge um 4.9 % auf 13.6 % (Vorjahr 18.5%). Die konsolidierten Abschreibungen beliefen sich auf EUR 3.9 Millionen (Vorjahr: EUR 4.5 Millionen), 13.6 % tiefer als im Vorjahr. Auf Gruppenstufe erreichte das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) den Wert von EUR 1.9 Millionen (Vorjahr: EUR 1.4 Millionen). Dies entspricht einer Marge von 4.1 % (Vorjahr: 3.1 %). Wir beziehen uns aber in allen Vergleichswerten auf die normalisierten Ergebnisse.
Unter Berücksichtigung des Einmaleffektes lag der EBIT im Jahre 2019 bei EUR 14.0 Millionen.
Finanzergebnis
Finanzergebnis
-3.0
Millionen EUR
Mit EUR -3.0 Millionen lag das Finanzergebnis unter dem Vorjahreswert von EUR -2.3 Millionen. Zum Jahresende lag die Nettoverschuldung mit EUR 41.9 Millionen um EUR 0.3 Millionen höher als im Vorjahr (Vorjahr EUR 41.6 Millionen). Der Währungseffekt lag mit EUR -0.1 Millionen praktisch auf dem Vorjahresniveau von EUR -0.2 Millionen.
Nettoergebnis
Nettoergebnis
-2.2
Millionen EUR
Der Nettoverlust betrug EUR 2.2 Millionen gegenüber einem Vorjahresverlust von EUR 1.1 Millionen. Der Verlust zum Halbjahr konnte nicht kompensiert werden, jedoch beurteilen wir das Ergebnis aufgrund der erschwerten Marktlage als zufriedenstellend. Das Nettoergebnis mit Einmaleffekten lag im Jahr 2019 bei EUR 8.0 Millionen.
Ausblick
Nachdem das neue Hartholzsägewerk in Gabun seit Jahresbeginn nun zweischichtig arbeitet und die Produktionskapazität in Brasilien erneut erhöht wurde, erwarten wir eine Mengensteigerung an Schnittholz und eine verbesserte Ausbeute. Das Erntevolumen wird auf dem Niveau von 2020 enden. Wenn sich die Auslieferungssituation in Gabun verbessert, werden wir den viel zu hohen Lagerbestand reduzieren können und somit eine Nettoumsatz- und Profitabilitätssteigerung erreichen. Die Partnerschaft im Furnierbereich wird sich ebenfalls positiv auf Umsatz und Ertrag auswirken. Weitere Ausbauten in den Sägewerken stehen an, um auch 2022 höhere Volumen verarbeiten zu können. Seit Februar 2021 sind Preiserhöhungen in den Absatzmärkten ersichtlich. Alle oben aufgeführten Faktoren stimmen uns zuversichtlich, ein erfolgreiches Jahr 2021 erwarten zu können. Precious Woods beabsichtigt zudem, die vollständige Kontrolle über das Energiewerk BK Energia in Brasilien zu sichern, die Anteile zurückzukaufen und die Gesellschaft zu 100 % in unseren Besitz zu bringen.