Eine Zusammenfassung der weiteren Tätigkeiten
Das Investitionsvolumen in Brasilien betrug insgesamt rund EUR 1.8 Millionen. Für den Strassenbau entfielen davon rund EUR 0.3 Millionen. Für Fahrzeuge wurden rund EUR 1.1 Millionen und für Maschinen und Gebäude rund EUR 0.4 Millionen aufgewendet.
Die Währungsschwankung des Reals gegenüber dem Euro war sehr hoch. Im Durchschnitt notierte der Euro 17 % tiefer gegenüber dem Vorjahr, was die Einnahmen in Real aus dem Exportumsatz schmälerte und in der konsolidierten Rechnung in Euro die Kosten in Real erhöhte. Zum Jahresbeginn 2023 haben sich die Kurse etwas erholt. Jedoch können wir keine Prognose abgeben, wie sich die Währung entwickeln wird. Die Importkosten von Materialen erhöhten sich deshalb überproportional. Die Saläre richten sich nach dem offiziellen Inflationsindex und erhöhten sich um rund 6 %.
Die gesetzlichen Bestimmungen und die Verpflichtung zur nachhaltigen Nutzung der tropischen Wälder erfordern, dass unsere Unternehmung in Brasilien eine grosse Anzahl von verschiedenen Holzarten erntet. Dies stellt nach wie vor eine grosse Herausforderung dar und bedeutet eine erhöhte Komplexität für unsere operative Tätigkeit. Unsere permanente Aufgabe bleibt deshalb, die noch nicht oder zu wenig verwendeten oder bekannten Holzarten in den Export-Märkten zu fördern, deren Einsatzgebiete zu prüfen, ihre Bekanntheit zu steigern und auf dem Absatzmarkt zu etablieren. Im lokalen, brasilianischen Markt bleiben die Marktpreise sehr tief und die Transportkosten zu den bevölkerungsreichen Gebieten im Süden des Landes hoch. Ebenfalls fehlt weitgehend das Bewusstsein für den Kauf von legal produziertem Holz und wir werden im Heimmarkt durch illegal geerntetes und deshalb günstigeres Schnittholz konkurriert. In der Folge bleibt unsere Wettbewerbsfähigkeit im lokalen Absatzmarkt eingeschränkt, gewann jedoch dank der Aktionen gegen den illegalen Holzhandel an Bedeutung. Wir finden regelmässig neue Kunden für die Verwendung von weniger bekannten Holzarten in Europa, den USA und Asien. Zunehmend gelingt es uns, Kunden aufzuklären und zum Kauf zu bewegen, vielversprechende Partnerschaften einzugehen und Märkte für Produkte mit spezifischen Anwendungen oder in Zusammenhang mit den Eigenschaften der Holzarten zu erschliessen.
Im Berichtsjahr ergaben sich keine neuen Erkenntnisse betreffend der beiden hohen, angedrohten Bussen aus dem Jahr 2002 und 2007. Die damals erfolgte Strafandrohung der Brasilianischen Umweltschutzbehörde IBAMA sowie eine angedrohte Grundstücksteuerbusse sind nach wie vor laufende Rechtsfälle unserer Anwälte. Wir gehen davon aus, dass sich die Angelegenheit mit den bereits getätigten Rückstellungen lösen lässt.
Precious Woods Amazon in Kürze
Precious Woods ist in Brasilien im Bundesstaat Amazonas seit 1996 tätig. PW Amazon betreibt bei Itacoatiara, 170 Kilometer östlich von Manaus, nachhaltige Forstwirtschaft auf 493 597 Hektaren eigenem Land und Konzessionen (Stand Ende 2022). Ebenfalls betreibt PW Amazon ein eigenes Biomasse-Kraftwerk. PW Amazon ist seit 1997 nach den FSC-Kriterien zertifiziert. Im Dezember 2017 erfolgte zusätzlich die Zertifizierung nach den Richtlinien des PEFC. Zertifizierte Wälder werden auf der Grundlage eines geprüften Ernteplans auf nachhaltige Weise bewirtschaftet, indem auf einer Hektare Wald lediglich zwei bis drei Bäume in einem Zyklus von 35 Jahren geerntet werden. Diese sanfte und nachhaltige Nutzung schafft gleichzeitig eine Einkommensquelle für die einheimische Bevölkerung, was wiederum zum Schutz des Waldes beiträgt. Das geerntete Holz wird im eigenen Betrieb zu Schnittholz, Hobelware, Rammpfählen und Fertigprodukten verarbeitet. Die Holzprodukte werden nach Europa, in die USA und nach Asien exportiert sowie auf dem lokalen Markt verkauft.