Die Rolle der Forstwirtschaft in der aktuellen Klimadebatte
In den vergangenen zwei Jahrzehnten sind weit mehr als 100 Millionen Hektaren Wald degradiert oder in andere Landnutzung umgewandelt worden, besonders in den Tropen. Die Ursachen dafür sind vielfältig: anhaltende Nachfrage nach Land für die kommerzielle Vieh- und Landwirtschaft, Brandrodung für Subsistenzlandwirtschaft, die vermehrte Ausbeutung von Bodenschätzen in Tropenwaldgebieten, unkontrollierte Waldbrände, illegaler Holzeinschlag oder schlicht eine nicht nachhaltige ausgeführte Forstwirtschaft. Die nach wie vor hohe Entwaldungsrate hat in den vergangenen Jahren Anlass zu grosser Besorgnis gegeben. Dies hauptsächlich wegen ihres negativen Einflusses auf die Erderwärmung und des speziellen Klimaregimes von grossen Waldmassiven. Heute tragen die Entwaldung in den Tropen und die nicht nachhaltige Forstwirtschaft mit etwa 11 % zu den weltweiten Treibhausgasemissionen bei. Nach der Verabschiedung des Pariser Weltklimavertrags vom Dezember 2015 ist nun das REDD+ Konzept (Reduktion der Entwaldung und der Walddegradierung, nachhaltige Waldbewirtschaftung und Aufbau neuer Waldsenken über Aufforstungen und Walderneuerung) zu einem festen Bestandteil von CO2-Kompensationssystemen für die Walderhaltung in Tropenländern geworden. Viele Waldländer der Tropen, internationale Organisationen, NGOs, wissenschaftliche Institutionen und Firmen arbeiten daran, Methoden und Kapazitäten für solche Kompensationssysteme und -projekte zu schaffen. Die nachhaltige Forstwirtschaft, wie sie von Precious Woods angewendet und gelebt wird, wird dabei eine wichtige Rolle spielen. Wir werden die Entwicklung der REDD+ Aktivitäten weiterverfolgen und prüfen momentan sorgfältig die Teilnahme an REDD+ Kompensationsprojekten oder anderen internationalen Initiativen.