Erfolgsrechnung
Gesamteinnahmen
Der im Jahre 2018 erreichte Nettoumsatz belief sich auf EUR 46.3 Millionen und ist damit 3.0 % höher als der Vorjahresumsatz von EUR 45.0 Millionen. Der Währungseinfluss beziffert sich bei -1.0 %, die Mengen- und Volumensteigerung betrug 2.9 % und die Verschiebungen aus dem Preis-/Produktemix trugen 2.0 % zum Umsatz bei. Im Berichtsjahr erfolgte keine Abrechnung der Emissionszertifikate.
Seit September 2018 waren aus dem Hafen aus Gabun keine regelmässigen Lieferungen mehr möglich. Es fehlte einerseits an Containern und andererseits konnten die Schiffe wegen Hafenschäden nicht anlegen. Hinzu kamen Transportprobleme auf der Schiene wegen mangelnden Waggons und auch die Strasse war zeitweise nicht befahrbar. Der nicht ausgelieferte Warenbestand per Jahresende belief sich auf rund EUR 3 Millionen, was eine erhöhte Kapitalbindung aber auch fehlende Margen bedeutet. Die Auslieferungssituation in Brasilien verbesserte sich im Verlauf des ersten Quartales 2018 und Precious Woods konnte in der Folge wieder normalisiert verschiffen.
Aufgrund der Auslieferungsverzögerungen verbuchten wir Umsatzeinbussen aus Gabun von rund EUR 1.4 Millionen. Dagegen stieg der Umsatz aus Brasilien um EUR 3.1 Millionen. Der Handelsumsatz mit Rund- und Schnittholz aus Europa erhöhte sich um 5.6 % gegenüber dem Vorjahr.
Es erfolgte keine Abrechnung der Emissionszertifikate; der Erlös unserer Tätigkeiten wird im Jahr 2019 anfallen (Vorjahr: EUR 0.4 Millionen). Die Preise der Zertifikate liegen in Folge von Überkapazitäten auf dem Markt rund 60 % tiefer. Ebenfalls wurde die Berechnungsgrundlage geändert und es wurden rund 30 % weniger Zertifikate in Aussicht gestellt.
Operative Entwicklung: Kosten und Markt
In Brasilien lag das Produktionsvolumen von Schnittholz 14.4 % höher als im Vorjahr und die Ausbeute konnte um 2.4 %-Punkte gesteigert werden. Der Umsatz erhöhte sich um 31.9 %, weil zusätzlich ein Lagerabbau von Fertigware realisiert wurde. Die unterproportionale Entwicklung der lokalen Kosten und ein positiver Wechselkurseffekt von rund 12 % haben zu einer deutlichen Ergebnisverbesserung geführt. Das Resultat wurde jedoch durch Einmalbelastungen aus Rechtsfällen von rund EUR 1 Million negativ beeinflusst. Die Ursache dieser Rechtsfälle liegt in den Jahren 2008-2013.
In den Sägewerken in Gabun wurde 0.8 % weniger Rundholz verarbeitet und insgesamt 6.7 % weniger Schnittholz produziert. Die Ursache dafür ist ein unplanmässiger, dreiwöchiger Produktionsunterbruchs im November/Dezember, weil zwei Stürme unsere Infrastruktur in Bambidie beeinträchtigt haben.
Im Furnierwerk in Gabun sank das Produktionsvolumen um 5.0 % und der Umsatz lag 4.5 % unter dem Vorjahreswert.
Das Investitionsvolumen betrug EUR 3.5 Millionen (Vorjahr: EUR 2.2 Millionen). Schwerpunkte bildeten das neue Sägewerk in Gabun, das ab 2020 produktiv arbeiten wird. Ebenfalls wurden Ersatzinvestitionen in Maschinen und Fahrzeuge, Erneuerungsprojekte im Strassenbau sowie im Ausbau der Trocknungskapazitäten für Schnittholz ausgeführt. Diese gezielten Investitionen werden die Ertragskraft der Gruppe verbessern. Die Unterhaltsarbeiten in allen Werken wurden planmässig durchgeführt.
Die Durchschnittspreise für Schnittholz lagen über die Gruppe betrachtet auf Vorjahresniveau obwohl der Markt sehr volatil war, im Allgemeinen in Asien und im Besonderen in China. Für die Hauptholzart aus Gabun (Okoumé) mussten neue Märkte gefunden werden, da in Asien die Nachfrage abrupt nachliess. Die Verschärfung der Importvorschriften einzelner Länder wirkt sich für uns positiv aus. Denn der Nachweis der Legalität und in zunehmendem Masse auch der Nachhaltigkeit wird immer wichtiger. Mit unserer Dualzertifizierung und Glaubwürdigkeit haben wir hier einen Vorteil. Jedoch bleibt die Herausforderung gross, auch Kleinmengen von weniger bekannten Holzarten auf den Märkten und bei den Kunden zu etablieren. Europa bleibt für uns der wichtigste Absatzmarkt mit einem Umsatzanteil von rund 61 %, gefolgt von Asien mit 18 %, Afrika 15 % und übrigen Ländern 6 %. Der Anteil in Europa stieg um 5.6 %-Punkte zu Lasten des asiatischen Marktes.
Betrieblicher Beitrag
Die Produktionskosten stiegen um 21.6 %, der betriebliche Beitrag sank um 6.6 % oder EUR 1.9 Millionen gegenüber dem Vorjahr. Dies muss im Zusammenhang mit dem nicht realisierten Umsatz, dem Betriebsunterbruch und der hohen Einmalbelastungen interpretiert werden. Während die Margen, die 2018 nicht realisiert werden konnten, im Jahr 2019 anfallen werden, wird sich das Ergebnis 2019 entsprechend besser darstellen.
Betriebsergebnis (EBITDA)
Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) lag bei EUR 5.1 Millionen und damit EUR 3.1 Millionen oder 37.7 % tiefer als im Vorjahr (EUR 8.2 Millionen). Dies entspricht einer EBITDA-Marge von 11.0 % (Vorjahr: 18.2 %).
Aufgrund des höheren Umsatzes und des positiven Währungseffektes steigerte sich die EBITDA-Marge bei PW Amazon auf 12.4 % oder EUR 1.6 Millionen (Vorjahr: 1.2 %). Ohne Einmalbelastungen läge sie sogar bei 20.1 %. Bei PW Gabon sank die EBITDA-Marge auf 18.9 % (Vorjahr 32.4 %). Ohne die Sondereffekte, die wir 2018 zu verzeichnen haben, läge die Betriebsleistung auf dem Vorjahresniveau. Die konsolidierten Abschreibungen beliefen sich auf EUR 3.4 Millionen und waren damit 27 % tiefer als im Vorjahr. Dies da einige Anlagen voll abgeschrieben sind. Die Investitionen betrugen insgesamt EUR 2.2 Millionen. Auf Gruppenstufe erreichte das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) den Wert von EUR 1.7 Millionen (Vorjahr: EUR 3.5 Millionen). Dies entspricht einer Marge von 3.7 % (Vorjahr: 7.8 %).
Finanzergebnis
Mit EUR -2.8 Millionen lag das Finanzergebnis deutlich unter dem Vorjahreswert von EUR -1.8 Millionen. Es mussten neue Kredite zur Finanzierung der Investitionen aber auch des Working Capitals aufgenommen werden. Der grösste Einfluss auf das Ergebnis liegt jedoch bei den Wechselkursen. Im 2017 konnten wir einen positiven Währungseffekt von EUR 0.9 Millionen verzeichnen, im 2018 wurde die Rechnung durch einen negativen Einfluss von EUR -0.3 Millionen belastet. Dies bedeutet eine Abweichung von EUR -1.1 Millionen. Die Nettoverschuldung lag EUR 3.2 Millionen höher als im Vorjahr und betrug EUR 34.4 Millionen. Die Darlehen erhöhten sich aufgrund der Wechselkurse um EUR 0.9 Millionen.
Nettoergebnis
Der Nettoverlust betrug EUR 1.7 Millionen gegenüber einem Vorjahresgewinn von EUR 1.6 Millionen.
Ausblick
Die Produktionskapazität in Brasilien wurde ausgebaut, was zu höheren Verarbeitungsmengen und zu einer höheren Ausbeute führen wird. Die Erntemengen insgesamt werden leicht erhöht und die Fertigstellung des Sägewerkes für Hartholz in Gabun wird Ende Jahr erfolgen. Das Produktionsvolumen wird 2019 vor allem durch Verbesserung der Ausbeute gesteigert werden. Die Nettoumsatzsteigerung wird zwischen 3 % und 7 % liegen, die Kosten werden sich nicht linear entwickeln und somit wird eine starke Verbesserung des Betriebsergebnisses resultieren. Das Investitionsvolumen wird rund EUR 5 Millionen erreichen. Die kontinuierlichen Verbesserungen im Produktionsablauf und in den Prozessen ermöglichen uns, höhere Mengen zu verarbeiten und das Betriebsergebnis zu stärken. Aufgrund dieser Ausgangslage sind wir auf der Suche nach zusätzlichen Konzessionsgebieten. Denn künftig könnte in den bestehenden Sägewerken eine zusätzliche Erntemenge verarbeitet werden.