Produktivität und Profitabilität haben gelitten
Das Erntevolumen lag 2019 bei 243 500 m3, eine Steigerung von 2.1 % gegenüber dem Vorjahr (Vorjahr: 238 600 m3). In den Sägewerken in Bambidie wurden 125 000 m3 und damit 0.8 % weniger Rundholz verarbeitet. Die Schnittholzproduktion betrug 41 750 m3 (Vorjahr: 44 700 m3). Der Umsatz läge rund EUR 3 Millionen höher, hätte auch über den Jahreswechsel konstant ausgeliefert werden können. Unterbrüche bei der Abfertigung im Hafen von Libreville wie auch erschwerte Zufahrten zum Hafen sowie ein Mangel an Containern haben die Auslieferungen seit September 2018 behindert. Dies zog sich hin bis zum Jahresende. Die Unterhaltsarbeiten in den Sägewerken erfolgten planmässig. Allerdings haben zwei Sturmschäden im November für einen 3-wöchigen Betriebsunterbruch im Okoumé-Sägewerk geführt. Aufgrund dieses Stillstandes wurde insgesamt 6.7 % weniger Schnittholz produziert.
Das Furnierwerk (TGI) verarbeitete 54 600 m3 (Vorjahr: 55 200 m3) bei leicht reduzierter Ausbeute. Gesamthaft resultiert ein Rückgang des Produktionsvolumens von Furnier im Jahr 2018 um 5.0 %. Das Marktumfeld hat sich stark verändert. In der neu formierten Industriezone in Gabun haben sich zahlreiche Schnittholz- und Furnierproduzenten angesiedelt, die vermehrt auch den Zugang zum Europäischen Markt suchen und finden. Auch wenn diese noch nicht FSC oder PEFC zertifiziert sind, erhöht dies den Druck auf unsere Produktion und unsere Absatzmöglichkeiten.
Die Investitionen von PW Gabon im Totalbetrag von EUR 4.0 Millionen wurden für Waldmaschinen (EUR 1.1 Millionen), Häuser für die Mitarbeitenden und ihre Angehörigen in Bambidie (EUR 0.3 Millionen) und für die Sägewerksmaschinen (EUR 2.4 Millionen) verwendet. Das neue Sägewerk für Azobé wird Ende 2019 fertiggestellt sein und die Produktion in 2020 aufnehmen. Ab diesem Zeitpunkt werden wir über substantielle Mengen von Hartholz verfügen, das wir ohne diese Investition nicht verarbeiten könnten.
Die Personalsituation gestaltete sich stabil und auch die Fluktuation unter den ausländischen Führungskräften entsprach dem üblichen Rahmen. Das Forstteam konnte durch zwei Schweizer Fachleute ergänzt werden.
Das Vorsteuerguthaben gegenüber dem gabunischen Staat erhöhte sich auf EUR 4.7 Millionen (Vorjahr: EUR 3.7 Millionen). Dies führte in Kombination mit den oben genannten Auslieferungs- und Umsatzverzögerungen sowie den notwendigen Investitionen zu einer angespannten Liquiditätssituation. Das Warenlager erhöhte sich um rund EUR 0.9 Millionen. Wir gehen davon aus, dass sich die Situation entspannen wird, denn die Finanzierung der Investitionen wird bis Ende April 2019 geregelt sein und die Verschiffungen sind nun wieder kontinuierlich möglich. Während des Geschäftsjahres 2018 kam es nebst den Herausforderungen im Hafen auch zu Beeinträchtigungen der Verkehrswege nach Libreville, sowohl auf der Strasse als auch auf der Schiene. Es standen zu wenige Waggons zur Verfügung und das Strassennetz war lange Zeit unterbrochen und kann auch heute nur mit grösseren Umwegen befahren werden.