An unsere Aktionärinnen und Aktionäre
Geschätzte Aktionärinnen und Aktionäre
Die positive Botschaft vorweg: operativ wurden grosse Fortschritte erzielt und sowohl in Gabun als auch in Brasilien wurden die Volumen bei der Schnittholzproduktion erhöht. Und trotz massiven Beeinträchtigungen unserer Tätigkeiten an beiden Standorten verbesserten wir den EBITDA in der Berichtsperiode von 11% auf 13% auf einer normalisierten Basis.
2019: eine Anhäufung von Erschwernissen
Die in der folgenden Berichterstattung dargelegten Erschwernisse vor allen in Gabun aber auch in Brasilien bedeuteten für das Management und unsere Betriebsstätten eine grosse Herausforderung, forderte ein Höchstmass an Aufmerksamkeit, gute Entscheide und auch Nervenstärke. Das Resultat dieser Bestrebungen könnte folgendermassen zusammengefasst werden: Zielsetzungen verfehlt, aber mit grosser Anstrengung das Ergebnis gehalten. Oder anders formuliert: wenn so viele Hindernisse gemeistert werden müssen und trotzdem ein solches Ergebnis erzielt wird, kann es nur noch besser kommen!
Ungetrübter Glaube an Precious Woods
Nicht nur unsere langjährige und stabile Mannschaft in der Schweiz, in Gabun und in Brasilien stimmen mich zuversichtlich, dass wir in naher Zukunft unsere Fortschritte auch in Zahlen und Fakten belegen dürfen. An beiden Standorten wurde kräftig investiert und damit die Voraussetzungen für eine Mehrproduktion und auch Produktivitätssteigerung geschaffen. Ebenfalls wurden Prozesse optimiert und sichergestellt und wir lernen stetig dazu. Im Jahr 2020 wird das neue Hartholzsägewerk in Bambidie den Betrieb aufnehmen und ich bin überzeugt, dass sich dieses Vorhaben positiv auswirken wird. Dies alles plus die kleinen und grossen Dinge, bei denen wir uns noch verbessern können, werden dazu beitragen, dass wir operativ grosse Schritte vorankommen werden.
Unser Geschäftsmodell bekommt während der aktuellen Klimadebatte eine ganz neue Bedeutung. Unsere Kerntätigkeit ist und bleibt die Produktion von nachhaltig produzierten Produkten aus tropischen Hölzern. Und dies mit einem hohen Standard an die Erfüllung von ökonomischen aber auch ökologischen und sozialen Kriterien. Eine Nebenleistung ist u.a. auch unser Beitrag zur Kohlenstoffbindung und CO2–Reduktion. Durch unsere Tätigkeit erhalten wir unsere intakten Waldflächen in ihrer Funktionsfähigkeit und steigern durch die Erntetätigkeit den Speichereffekt an CO2 dank nachweislich vergrössertem Baumwachstum und gleichzeitig der langfristigen Speicherung von CO2 in unseren hergestellten Holzprodukten. Auch hier besteht Optimierungspotential für Precious Woods. Beispielsweise mit der Verwertung des anfallenden Restholzes in Bambidie oder der Steigerung der Ausbeute an beiden Standorten.
Wertsteigerung – operativ und finanziell
Die operativen Verbesserungen drücken sich leider nicht in unseren Zahlen aus. Hohe Lagerbestände aufgrund von Lieferverzögerungen, nicht realisierte Margen und Sondereffekte beeinträchtigen die Erfolgsrechnung und die Liquidität. In der aktuellen Berichtsperiode wurden Investitionen in der Höhe von Euro 5.7 Millionen vorgenommen, welche sicherlich den Wert unserer Unternehmung in Zukunft steigern werden. Projekte für qualitatives und quantitatives Wachstum verfolgen wir zurzeit intensiv und wir sind überzeugt, dass sich diesbezüglich Chancen ergeben werden, die wir nutzen können.
In der aktuellen Berichtsperiode wurde die auf unseren Waldflächen stehende Biomasse aufgrund der aktuellen Vorschriften zu einem „fair-value“ Betrag und zudem die Landwerte in Brasilien neu bewertet. Diese vorschriftsmässigen Anpassungen führten zu einer Verbesserung der Eigenkapitalquote aber auch zu einer realistischeren Darstellung der inneren Werte unserer Unternehmung.
Kriterien für nachhaltige Investitionen
Seit mehr als zehn Jahren darf ich Precious Woods nun begleiten. Und ich bin überzeugt, dass wenn der Begriff der Nachhaltigkeit richtig verstanden wird, es für jedes am Kapitalmarkt refinanzierte Unternehmen schwierig wird, mit uns mitzuhalten. Die Tatsache, dass wir nach wie vor Schwierigkeiten haben, uns zu refinanzieren bzw. an Precious Woods unrealistische Erwartungen an Kapitalkosten oder Rendite gestellt werden, zeigt auf, dass offensichtlich unsere Massstäbe und die Beurteilungskriterien von herkömmlichen Finanzierungsinstituten noch nicht übereinstimmen. Diesbezüglich werden wir nicht aufgeben, die Rahmenbedingungen zu beeinflussen.
Ausblick und Dank
Eine Vielzahl von Vorkommnissen, welche wir nicht beeinflussen konnten, haben das Ergebnis 2019 beeinträchtigt. Wir konnten jedoch die Voraussetzungen für ein erfolgreiches 2020 schaffen und werden alles daransetzen, die gesteckten Ziele zu erreichen. Das wird uns gelingen, sofern nicht wiederum Faktoren – institutionelle oder infrastrukturelle Einschränkungen sowie auch Auswirkungen des COVID-19 Virus – unsere Tätigkeit zu sehr und zu lange behindern werden. Zum Zeitpunkt des Verfassens des Geschäftsberichtes sind die Konsequenzen für unsere Unternehmung aus dieser weltweiten Krise noch schwierig abzuschätzen.
Wie oben erwähnt begründet meine Zuversicht für Precious Woods u.a. das engagierte, motivierte und langjährige Team. Zahlreiche Fach- und Führungskräfte in Gabun und in Brasilien setzen sich täglich dafür ein, die anspruchsvollen Aufgaben und auch die Rückschläge im Alltag zu bewältigen. Und in der Schweiz wird in Gruppenleitungs- und Supportfunktionen aber auch im Vertrieb ein grosser Einsatz zum Wohle unserer Kunden, unserer Gruppe und Mission geleistet. Im Namen des Verwaltungsrates danke ich deshalb all unseren rund 1 500 Mitarbeitenden für das grosse Engagement. Ebenfalls danke ich Markus Brütsch für seinen ausserordentlichen Einsatz, seine Verlässlichkeit, seine Professionalität und seine Nervenstärke besonders während dem Jahr 2019. Und ich danke meinen Kollegen im Verwaltungsrat für ihr grosses Engagement und die gute Zusammenarbeit.
Mein letzter aber umso grösserer Dank gilt unseren Aktionärinnen und Aktionären. Precious Woods, der Verwaltungsrat und ich persönlich danken Ihnen herzlich für Ihre Treue, Ihr Interesse und dafür, dass Sie unsere Mission, unsere Tätigkeit und unser Engagement weiterhin unterstützen, verfolgen und vielleicht auch der einen oder anderen Bezugsgruppe näherbringen.
Herzlichst, Ihre
Katharina Lehmann
Verwaltungsratspräsidentin