Erfolgsrechnung
Gesamteinnahmen
Nettoumsatz
44.4
Million EUR
Der im Jahr 2019 erreichte Nettoumsatz belief sich auf EUR 44.4 Millionen und reduzierte sich damit um 4.2 % gegenüber dem Vorjahr (EUR 46.3 Millionen). Der Währungseinfluss beziffert sich bei 0.1 %, die Mengen- und Volumenveränderung betrug -5.2 % und die Verschiebungen aus dem Preis-/Produktemix beeinträchtigten den Umsatz um -1.0 %. Während im Vorjahr keine Verkäufe von Emissionszertifikaten verbucht wurden, betrugen diese im Berichtsjahr EUR 0.1 Millionen.
Der Betriebsalltag in Gabun wurde durch zahlreiche Vorkommnisse erschwert. Im ersten Halbjahr wurden die Auslieferungen durch eine behördliche Aktion und Intervention gegen den illegalen Holzhandel und die Korruption behindert. In der Folge war die Zollabfertigung nicht mehr sichergestellt und die Holzmengen konnten über längere Zeit nicht verladen werden. Im zweiten Halbjahr mussten wir massive Engpässe im Schienenverkehr hinnehmen. Diese führten u.a. zu einem mehr als einmonatigen Betriebsunterbruch im Furnierwerk, weil kein Rundholz angeliefert werden konnte. Die Strasse nach Libreville war ebenfalls nicht befahrbar und hinderte uns nicht nur bei der Auslieferung zum Hafen, sondern auch bei der Belieferung von Diesel, der für den Betrieb unsere Generatoren und Fahrzeuge in Bambidie notwendig ist. Als Folge davon standen auch die Sägewerke mehr als einen Monat still. Dies alles führte zu Mehrkosten, Minderumsätzen und Produktionseinbussen und folglich auch zu Engpässen in der Liquidität sowie einem erneut zu hohen Lagerbestand.
Aufgrund dieser Umstände verzeichneten wir im 2019 einen Umsatzrückgang aus Gabun von rund EUR 2.2 Millionen oder 7.6% gegenüber dem Vorjahr. Dagegen stieg der Umsatz aus Brasilien um EUR 0.4 Millionen oder 3.2%. Der Handelsumsatz mit Rund- und Schnittholz aus Europa reduzierte sich um 15.6 % gegenüber dem Vorjahr, weil die Nachfrage, vor allem aus China, nicht gross war. Während im Vorjahr keine Emissionszertifikate abgerechnet wurden, resultierte im Geschäftsjahr ein Erlös von EUR 0.1 Millionen.
Operative Entwicklung: Kosten und Markt
Das Produktionsvolumen von Schnittholz in Brasilien erhöhte sich um 33.0 %. Vor allem im zweiten Halbjahr konnte die Produktionsmenge gesteigert werden. Ein Teil dieser Mehrmengen konnte noch nicht ausgeliefert werden. Deshalb verzeichnen wir eine unterproportionale Umsatzsteigerung. Die Ausbeute lag rund 4 % höher als im Vorjahr und die Fixkosten mussten nur marginal erhöht werden, so dass eine überproportionale Steigerung des Betriebsergebnisses resultierte.
In den Sägewerken in Gabun wurde 3.8 % weniger Rundholz verarbeitet und gleichzeitig insgesamt 1.3 % mehr Schnittholz produziert. Dies ist begründet in einer Erhöhung der Ausbeute von rund 5%. Da der Export-Umsatz 11.4% unter dem Vorjahr lag, erhöhte sich der Lagerbestand bei den Sägewerken massiv.
Im Furnierwerk in Gabun sank das Produktionsvolumen um 4.9 %, während 10.8% weniger Rundholz verarbeitet wurde. Die Ausbeute stieg um 6.7% und der Umsatz lag 18.3 % unter dem Vorjahreswert. Auch hier erhöhten sich die Lagerbestände an versandbereitem Furnier enorm.
Investition
5.7
Million EUR
Das Investitionsvolumen betrug EUR 5.7 Millionen (Vorjahr: EUR 3.5 Millionen). Schwerpunkte bildeten das neue Hartholzsägewerk in Gabun, das seit April 2020 produktiv arbeitet. Ebenfalls wurden Ersatzinvestitionen in Maschinen und Fahrzeuge, Erneuerungsprojekte im Strassenbau sowie im Ausbau der Trocknungskapazitäten für Schnittholz ausgeführt. Diese gezielten Investitionen werden die Ertragskraft der Gruppe verbessern. Die Unterhaltsarbeiten in allen Werken wurden planmässig durchgeführt.
Die Durchschnittspreise für Schnittholz lagen über die Gruppe betrachtet 1% unter dem Vorjahresniveau. Die Märkte entwickelten sich volatil, vor allem in Asien und insbesondere in China. Eine spezielle Herausforderung für uns bleibt die Suche nach Märkten und Anwendungen für unsere rund 50 verschiedenen Holzarten, die wir jährlich verarbeiten. Mit unserer Dualzertifizierung und Glaubwürdigkeit haben wir zwar gute Argumente und auch Vorteile, denn die Nachhaltigkeit spielt bei der Beschaffung von tropischen Hölzern eine immer grössere Rolle. Jedoch bleibt die Herausforderung gross, auch Kleinmengen von weniger bekannten Holzarten auf den Märkten und bei den Kunden zu etablieren. Europa bleibt für uns der wichtigste Absatzmarkt mit einem Umsatzanteil von rund 55.3 %, gefolgt von Afrika mit 16.2 %, Asien 14.5 % und übrigen Ländern 14.0 %. Der Anteil in Europa verringerte sich um 5.9 %-Punkte.
Betrieblicher Beitrag
Die Produktionskosten stiegen über die Gruppe betrachtet um 4.5 %, der betriebliche Beitrag erhöhte sich um 2.3 % oder EUR 0.7 Millionen gegenüber dem Vorjahr. Dies obwohl Einmalkosten in der Höhe von EUR 0.4 Millionen in Brasilien aufgrund des Lieferunterbruches aus 2018 verbucht werden mussten, da die letzten Container erst im 2. Quartal 2019 freigegeben wurden. Die Betriebsunterbrüche in Gabun (Sägewerke und Furnierwerk) haben die Produktionskosten ebenfalls negativ belastet.
Betriebsergebnis (EBITDA)
EBITDA-Marge
13.2%
Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) lag auf normalisierter Basis bei EUR 5.9 Millionen und damit EUR 0.8 Millionen oder 15.0 % höher als im Vorjahr (EUR 5.1 Millionen). Dies entspricht einer EBITDA-Marge von 13.2 % (Vorjahr: 11.0 %). Durch die Bilanzierung der Biomasse in Brasilien entstand ein Einmaleffekt und resultierte in einem EBITDA von EUR 18.4 Millionen.
EBIT-Marge
3.1 %
PW Amazon steigerte ohne Einmaleffekte die EBITDA-Marge um EUR 1.2 Millionen und erreichte 22.3% (Vorjahr 12.4%). Bei PW Gabon sank die EBITDA-Marge um EUR 0.4 Millionen auf 18.5% (Vorjahr 18.9%). Die konsolidierten Abschreibungen beliefen sich auf EUR 4.5 Millionen (Vorjahr: EUR 3.4 Millionen) und waren damit 32 % höher als im Vorjahr. Dies als Folge der getätigten Ersatz- und Neuinvestitionen. Auf Gruppenstufe erreichte das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) normalisiert den Wert von EUR 1.4 Millionen (Vorjahr: EUR 1.7 Millionen). Dies entspricht einer Marge von 3.1 % (Vorjahr: 3.7 %). Unter Berücksichtigung des Einmaleffektes lag der EBIT bei EUR 14.0 Millionen.
Finanzergebnis
Finanzergebnis
-2.3
Million EUR
Mit EUR -2.3 Millionen lag das Finanzergebnis unter dem Vorjahreswert von EUR -2.8 Millionen. Zum Jahresende lag die Nettoverschuldung deutlich höher, durchschnittlich betrachtet verzeichnen wir eine nicht wesentliche Erhöhung und wir konnten uns teilweise günstiger refinanzieren. Der Währungseffekt lag mit EUR - 0.2 Millionen praktisch auf dem Vorjahresniveau von EUR -0.3 Millionen. Die Nettoverschuldung lag EUR 7.2 Millionen höher als im Vorjahr und betrug EUR 41.6 Millionen (Vorjahr: EUR 34.4 Millionen).
Nettoergebnis
Nettoergebnis
8.0
Million EUR
Der Nettogewinn betrug EUR 8.0 Millionen gegenüber einem Vorjahresverlust von EUR 1.7 Millionen. Dieser wurde massgeblich durch die Bewertung von Biomasse beeinflusst, die in der Vergangenheit aufgrund von fehlenden Grundlagen nicht durchgeführt werden konnte. Das Nettoergebnis auf rein betrieblicher Tätigkeit lag bei EUR -1.1 Millionen (Vorjahr: EUR -1.7 Millionen).
Ausblick
Die Produktionskapazitäten in Brasilien und in Gabun wurden ausgebaut, was die Voraussetzung für höhere Verarbeitungsmengen und einer verbesserten Ausbeute schafft. Die Erntemengen insgesamt werden im Jahr 2020 leicht erhöht. Die Fertigstellung des Sägewerkes für Hartholz in Gabun erfolgt im April 2020. Das Produktionsvolumen wird vor allem durch Ausbeute-Optimierung in Gabun und höhere Schnittholzvolumen in Brasilien gesteigert werden. Die Nettoumsatzsteigerung wird zwischen 5 % und 8 % liegen, zudem sollten die Lagerbestände aus 2019 verkauft werden können. Die Kosten werden sich nicht linear entwickeln und nochmals optimiert werden, so dass eine starke Verbesserung des Betriebsergebnisses resultieren wird. Das Investitionsvolumen 2020 beträgt rund EUR 7 Millionen. Voraussetzung dafür sind neue Kredite in Brasilien.