Erfolgsrechnung
Gesamteinnahmen
Nettoumsatz
54.3
Millionen EUR
Im Jahre 2021 erreichten wir einen Nettoumsatz von EUR 54.3 Millionen. Dieser erhöhte sich um 17.6 % gegenüber dem Vorjahr (EUR 46.2 Millionen). Der Währungseinfluss bezifferte sich auf -1.4 %, die Mengen- und Volumensteigerung betrug 5.6 % und die Verschiebungen aus dem Preis-/Produktemix beeinträchtigten den Umsatz um 3.1 %. Neu hinzugekommen ist der Umsatz aus dem Stromverkauf in Brasilien von EUR 1.7 Millionen. Die Verkäufe von Emissionszertifikaten betrugen wie im Vorjahr EUR 0.1 Millionen.
Auch im Geschäftsjahr 2021 kämpften wir mit grossen Infrastrukturproblemen. Die Transportwege in Gabun waren zeitweise nicht benutzbar oder mindestens stark eingeschränkt. Es standen zu wenige Container zur Verfügung und die Schienenkapazität reichte nicht aus, um das Rund- und Schnittholz rechtzeitig an den Hafen zu transportieren. Die hohen Transportkosten bei der Verschiffung haben glücklicherweise zu keinen Auftragsstornierungen geführt. Dies, obwohl die Kosten für einen Container manchmal höher lagen als der Wert des Inhaltes. Nachdem 2020 der Containerhafen in Manaus noch ohne Einschränkungen funktionierte, ergaben sich 2021 einige Erschwernisse. Wir konnten nicht mehr mit allen Gesellschaften verschiffen und eine zusätzlich geforderte Zertifikation, die die Regierung ausstellt, führte zu mehrwöchigen Verzögerungen, die noch immer anhalten. Zu Beginn des Jahres 2022 führte dies dazu, dass wir in den Monaten Februar und März keine Umsätze generieren konnten. Die Produktionsbetriebe in beiden Gesellschaften waren von diesen Logistikproblemen nicht betroffen. Jedoch kommen diese Nicht-Auslieferungen in höhere Lagerbestände und gebundenem Kapital zum Ausdruck und führten zu einer Verschlechterung der Liquiditätssituation trotz positivem Ergebnis. In Brasilien erreichten wir eine konstant hohe Rundholzverarbeitung mit gesteigerter Ausbeute. Der Auftragsmix und auch die Möglichkeit, Produkte für den lokalen Markt zu produzieren, führten zu dieser Steigerung. In Gabun erreichten wir zwar noch nicht die volle Produktivität im neuen Hartholzsägewerk, aber eine wesentliche Verbesserung seit der Inbetriebnahme der neuen Anlagen. Hier sind weitere Produktivitätssteigerungen zu erwarten.
Trotz der erschwerten Rahmenbedingungen erreichten wir 2021 einen Gruppen-Umsatzzuwachs von rund EUR 8.1 Millionen oder 17.6 %. Die Wechselkurseffekte von -1.4 % und der Effekt des Preis-/Produktemix von 3.1 % sind vor allem aus dem Verkauf von Schnittholz im lokalen Markt in Brasilien begründet. Die Durchschnittspreise wurden beeinflusst durch einen erhöhten Anteil lokal verkaufter Produkte in Brasilien und durch Anpassungen des Furniersortiments in Gabun. Die Preissteigerung beim Schnittholz lag um einige %-Punkte darüber, denn wir konnten von einer guten Marktsituation profitieren. Der Betrieb in Brasilien erzielte eine Umsatzsteigerung von EUR 1.8 Millionen oder 13.3 %. In Gabun erreichten wir eine Umsatzsteigerung von EUR 4.5 Millionen oder 14.3 %. Dies auch aufgrund der Tatsache, dass der gesamte Furnierverkauf aus dem Zusammenschluss der Produktionen über uns erfolgt. Der Handelsumsatz mit Rund- und Schnittholz aus Europa erhöhte sich und lag mit EUR 3.4 Millionen 38.0 % oder EUR 0.9 Millionen über dem Vorjahr.
Operative Entwicklung: Kosten und Markt
Das Produktionsvolumen von Schnittholz in Brasilien erhöhte sich um 3.5 %. Die Ausbeute konnte um 0.9 %-Punkte verbessert werden. Das Erntevolumen lag bei nur 160 300 m3, weil heftige Regenfälle seit September unsere Tätigkeit blockierten. Insgesamt wurde im Sägewerk jedoch fast die gleiche Menge verarbeitet wie das Jahr zuvor. Der Schnittholzverkauf für den lokalen Markt erhöhte sich mengenmässig um 2 %, derjenige für den Exportmarkt um rund 13 %. Die Sägewerkskapazität wurde mit gezielten Investitionen erneut leicht ausgebaut. Die gute Auslastung während des gesamten Jahres führte zu einer Steigerung der Rentabilität.
In den Sägewerken in Gabun wurde 14.7 % mehr Rundholz verarbeitet und gleichzeitig insgesamt 19.8 % mehr Schnittholz produziert. Dies ist auf eine höhere Ausbeute von rund 1.6 %-Punkte zurückzuführen. Der Export-Umsatz erhöhte sich um 22.1 % gegenüber dem Vorjahr. Jedoch stieg auch der Lagerbestand von Rund- und Schnittholz in den Sägewerken markant an.
Die Durchschnittspreise für Schnittholz lagen über die Gruppe betrachtet rund 8 % über dem Vorjahresniveau. Diese positive Entwicklung wird noch anhalten.
Unsere Verkaufsmannschaft erreicht eine starke Kundenbindung und -treue, obwohl wir durch Lieferverzögerungen, die nicht in unserer Verantwortung liegen, nicht immer pünktlich verschiffen können. Ebenfalls verzeichnen wir einen generellen, weltweiten Trend einer erhöhten Nachfrage nach Holz. Dies und auch die Tatsache, dass wir von unserer Reputation bei der nachhaltigen Forstwirtschaft in den Tropen profitieren, stärkt unseren Marktzugang und unsere Möglichkeiten. Eine spezielle Herausforderung für uns bleibt die Suche nach Märkten und Anwendungen für die rund 50 verschiedenen Holzarten, die wir jährlich verarbeiten. Mit unserer Dualzertifizierung und Glaubwürdigkeit haben wir zwar gute Argumente und auch Vorteile, denn die Nachhaltigkeit spielt bei der Beschaffung von tropischen Hölzern eine immer grössere Rolle. Jedoch bleibt die Herausforderung gross, auch Kleinmengen von weniger bekannten Holzarten auf den Märkten und bei den Kunden zu etablieren. Europa bleibt für uns der wichtigste Absatzmarkt mit einem Umsatzanteil von 60.3 %, gefolgt von Latein Amerika mit 12.3 %, Asien 10.0 %, Afrika mit 9.0 % und übrigen Ländern 8.4 %. Der Anteil in Europa erhöhte sich um 5.2 %-Punkte.
Investition
2.3
Millionen EUR
Das Investitionsvolumen betrug EUR 2.3 Millionen (Vorjahr: EUR 4.0 Millionen). Es wurden Ersatzinvestitionen in Maschinen und Fahrzeuge, Erneuerungsprojekte im Strassenbau sowie im Ausbau der Produktionskapazitäten für Schnittholz in Brasilien umgesetzt. Diese gezielten Investitionen werden die Ertragskraft der Gruppe weiter verbessern. In allen Werken wurden die Unterhaltsarbeiten durchgeführt. Teilweise ergaben sich Verzögerungen aufgrund von mangelhaften oder verzögerten Teilelieferungen.
Betrieblicher Beitrag
Die Produktionskosten reduzierten sich über die Gruppe betrachtet um 7.0 %. Der betriebliche Beitrag erhöhte sich um 35.0 % oder EUR 9.5 Millionen gegenüber dem Vorjahr. Die Personalkosten sanken um 4.9 %, was eine Reduktion von EUR 0.9 Millionen bedeutet. Der betriebliche Beitrag beinhalt die Veränderung der Biomasse, was 2021 einer Steigerung von EUR 3.2 Millionen gegenüber 2020 entspricht.
Betriebsergebnis (EBITDA)
EBITDA-Marge
27.7%
Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) lag bei EUR 15.1 Millionen und damit EUR 9.3 Millionen über dem Niveau des Vorjahres (EUR 5.8 Millionen). Dies bedeutet eine EBITDA-Marge von 27.7 % (Vorjahr: 12.5 %). Durch die Bilanzierung der Biomasse in Brasilien entstand in 2021 ein Effekt von EUR 4.1 Millionen und im Vorjahr von EUR 0.9 Millionen.
EBIT-Marge
19.8 %
PW Amazon erzielte eine EBITDA-Marge von 72.5 % (Vorjahr 31.5%). Bei PW Gabun lag die EBITDA-Marge bei 16.2 % (Vorjahr 13.6%). Die konsolidierten Abschreibungen beliefen sich auf EUR 4.3 Millionen (Vorjahr: EUR 3.9 Millionen), 11.5 % höher als im Vorjahr aufgrund der getätigten Investitionen in 2020. Auf Gruppenstufe erreichte das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) den Wert von EUR 10.7 Millionen (Vorjahr: EUR 1.9 Millionen). Dies entspricht einer Marge von 19.8 % (Vorjahr: 4.1 %). Durch die Bilanzierung der Biomasse in Brasilien entstand in 2021 ein Effekt von EUR 4.1 Millionen und im Vorjahr von EUR 0.9 Millionen.
Finanzergebnis
Finanzergebnis
-2.8
Millionen EUR
Mit EUR -2.8 Millionen lag das Finanzergebnis leicht unter dem Vorjahreswert von EUR -3.0 Millionen. Zum Jahresende lag die Nettoverschuldung mit EUR 42.2 Millionen um EUR 0.3 Millionen höher als im Vorjahr (Vorjahr EUR 41.9 Millionen). Der Währungseffekt lag mit EUR -0.2 Millionen praktisch auf dem Vorjahresniveau von EUR -0.1 Millionen.
Nettoergebnis
Nettoergebnis
4.7
Millionen EUR
Der Nettogewinn betrug EUR 4.7 Millionen gegenüber einem Vorjahresverlust von EUR 2.2 Millionen. Die positive Entwicklung nach dem ersten Halbjahr hielt an. Die meisten Auftragsbücher für 2022 sind bereits voll und dies stimmt uns zuversichtlich für das erste Halbjahr 2022.
Ausblick 2022
Die erreichten, operativen Fortschritte in den vergangenen Jahren haben die Basis für die Weiterentwicklung von Precious Woods gelegt. Die strategische Zielsetzung beinhaltet die Vergrösserung unserer bewirtschafteten Waldflächen in Brasilien und in Gabun. Zudem wollen wir in die Wertschöpfungstiefe investieren und damit mehr Marge generieren. Verhandlungen über zusätzliche Konzessionen sind am Laufen und einzelne Projekte für die Weiterverarbeitung von Schnittholz sind in Ausarbeitung. Hier sind wir auf lokale Finanzierungsmöglichkeiten angewiesen, die in Aussicht stehen. Unseren Auftrag nach profitablem Wachstum wollen wir erfüllen, obwohl die Fremdverschuldung gemessen am EBITDA sehr hoch ist. Dem können wir entgegenhalten, dass wir erhebliche Vermögenswerte im Wald gebunden haben. Hätten wir diese nicht, wäre zwar die Ertragslage in Brasilien durch Konzessionsgebühren etwas reduziert, aber wir hätten keine Fremdverschuldung. Wir erwarten im 2022 eine gesteigerte Rentabilität aus dem Basisgeschäft in Gabun und ein hohes, jedoch tieferes Betriebsergebnis in Brasilien gemessen an 2021. Dies ist ausschliesslich dem Wechselkurseffekt geschuldet, nachdem die Währungen EUR und USD stark nachgelassen haben. Die Marktsituation schätzen wir sehr gut ein, da sich das Bauen mit Holz gegenüber Stahl und Beton aufgrund der Klimaziele positiv auswirkt und dies nach der Klimakonferenz vermehrt in den Fokus geraten ist. Wir erwarten eine erfreuliche Entwicklung und ein positives Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr.